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Welcher Wein passt zu welcher Suppe? - Das sollten Sie beachten
Ein großartiges Abendessen mit Bekannten, Freunden oder Familie wird nicht selten von einer schmackhaften Suppe eingeleitet. Genauso kann sie beglücken, wenn man gelegentlich nur einen kleinen Hunger verspürt. Und vermutlich gibt es gerade deshalb weltweit hervorragende Suppenrezepte, bestimmte Traditionen und Klassiker, die jeder kennt und schätzt. Der ein oder andere hat sicherlich stets ein Rezept für ein schnelles Suppengericht parat - die Wenigsten allerdings das passende Wissen abrufbar, geht es um das richtige Suppen-Wein-Pairing. Mit diesem Artikel versuchen wir, Ihnen ein bisschen zu helfen.
Die grundlegenden Regeln
Aufgrund der Vielseitigkeit von Suppen - sie können cremig oder wässrig sein, Gemüse, Fisch oder Fleisch enthalten - ist die Kombination von Suppe und Wein nicht immer leicht. Das oberste Ziel sollte ein Pairing auf Augenhöhe sein, bei dem der Wein das Essen natürlich nicht überlagert. Hier unsere vier Grundregeln:
1. Konzentrieren Sie ihre Wahl auf trockene und halbtrockene Weine. Süßweine kommen hier eher nicht in Frage.
2. Wie auch an anderer Stelle in diesem Blog oft erwähnt: Regionale Kombinationen helfen bei Unsicherheiten. Ein französisches Suppenrezept harmoniert in der Regel am besten mit einem französischen Wein.
3. Je cremiger die Suppe, desto mehr Körper darf der Wein haben. Passen Sie bei Weinen mit hohem Alkoholgehalt und vollmundigem Charakter auf - sie harmonieren in der Regel weniger gut.
4. Bei Gerbstoff-/tanninreichen Weinen ist ebenso Vorsicht geboten. Diese sind meistens zu kräftig.
Dass es damit nicht immer getan ist, werden wir im Folgenden ausführen. Wir werden unsere Regeln auf ausgewählte Klassiker anwenden, sowie Tipps und Ausnahmen an die Hand geben, sodass bei ihrer nächsten Suppe die Weinbegleitung Ihr Rezept genussvoll ergänzen kann.
Was passt zu cremigen Gemüsesuppen?
Wir steigen mit einem Klassiker in vielen deutschen Küchen ein - cremige Gemüsesuppen, deren Zutaten vor allem Kartoffeln, Sellerie, Blumenkohl, Brokkoli, Karotten und Pilze darstellen und die nach der Zubereitung einer Brühe durch Kokosmilch, Sahne, Milch, Käse oder Mehl zu ihrer Cremigkeit gelangen. Dann beglücken sie uns in den kälteren Monaten des Jahres durch ihren deftig-rustikalen Charakter, der mit angenehm mildem Fettgehalt unsere Geschmacksknospen umspielt.
Idealer Begleiter können dann allen voran gehaltvolle Weißweine sein. Am besten solche, die einige Zeit in Eichenfässern reifen konnten und deshalb mit leicht nussigen Aromen daherkommen. Probieren Sie beispielsweise einen weißen Bordeaux, der durch seine spritzige Säure mit den unterschiedlichen Texturen der Suppen harmonieren kann. Greifen Sie bei einer Kartoffelsuppe gerne auf einen Grauburgunder aus der Pfalz oder bei den Roten auf einen Portugieser aus Rheinhessen zurück.
Bei den Rotweinen angekommen, sollten Sie bei einer dunkleren Pilzcremesuppe zu einem klassisch ausgebauten Wein greifen, der am Gaumen in typischer Pinot-Noir Aromatik daherkommt, kennzeichnend sind hier Kirsch- und Beerenaromen. Vor allem Rotweinen aus dem Burgund kann in diesem Zusammenhang Beachtung geschenkt werden.
Französische Zwiebelsuppen
Mit den vorangegangenen Empfehlungen aus dem Burgund gelangen wir zu unserer zweiten Rezept- bzw. Paarungsempfehlung, die diesmal konkret der französischen Kulinarik zuzuordnen ist. Denn aus dem Land, das für Käse und Wein bekannt ist, kommt eine Suppe, für die Zwiebelscheiben in Butter solange karamellisiert werden bis sie goldgelb sind. Dann werden Wasser, Rinderbrühe und Weißwein hinzugefügt, es wird mit Pfeffer, Salz, Lorbeerblättern und Thymian gewürzt und um das Ganze abzurunden, werden sog. Krachelchen bzw. Croûtons sowie Käse übergestreut. Nach dem Überbacken ist das Ergebnis eine Zwiebelsuppe, die reichhaltiger und schmackhafter kaum sein könnte.
Zum zarten Fleischgeschmack der Rinderbrühe, der Salzigkeit des Käses und der angenehmen Süße der Zwiebeln passt ein fruchtbetonter Gewürztraminer. Er hat eine wunderbare Mischung aus Körper und Säure. Am Gaumen ist er fruchtig und saftig mit Noten von reifen Stachelbeeren und Johannisbeeren. Der Wein hält die Frucht gekonnt am Gaumen und wird so zum langanhaltenden Genuss.
Damit es auch bei den Roten genussvoll wird, haben wir eine zusätzliche Paarungsempfehlung parat: italienische Sangiovese-Weine, zu denen natürlich auch der Chianti gehört. Am Gaumen verbindet sich hier das von der Nase wahrgenommene Bouquet zu einem eleganten und verspielten Geschmackserlebnis. Freuen Sie sich auf Aromen von Pflaumen, reifen Erdbeeren und schwarzen Kirschen. Getragen wird die Frucht von herrlich eingebundenen Tanninen, die ein guter Gegenspieler zum fleischigen Suppenaroma sind.
Ein italienischer Klassiker: Minestrone
Erneut gelingt es uns auf unserem Abstecher in die Welt der Suppen eine Brücke zu schlagen, diesmal von Frankreich über den Sangiovese nach Italien. Hier wird Minestrone klassischerweise als Vorspeise serviert. Eine Suppe, die vielerlei Gemüse der Saison enthalten kann - Tomaten, Zwiebeln, Sellerie, Bohnen, Karotten oder Kartoffeln. Regionaltypisch werden außerdem Reis oder Nudeln hinzugefügt und alles wird zunächst angebraten. Im Anschluss werden die Zutaten in einer Consommé (Kraftbrühe aus mehreren Fleisch-, Knochen- und Gemüsebrühen) gekocht und es wird nach Zugabe von Pfeffer, Salz, Fenchel, Thymian, Lorbeerblättern und Knoblauch abgeschmeckt.
Es handelt sich also um eine sehr gehaltvolle Suppe, bei der man, je nach Rezept, mit erdigen, pflanzlichen, würzigen, fleischigen und auch fruchtigen Noten konfrontiert sein kann. Hier einen passenden Wein zu finden, ist nicht immer leicht. Am besten Sie greifen, gemäß der eingangs erwähnten Regel Nummer Zwei, zu einem italienischen Wein. Speziell ein Chianto Classico bietet mit seiner kräftigen Säure und Aromen von roten und schwarzen Früchten viel Genusspotenzial. Auch seine erdigen Noten können die Vielfalt der Minestrone hervorragend vollenden.
Wer lieber Weißwein trinken möchte, sollte über einen Chardonnay nachdenken. Hier können Sie ebenso gerne im Weinland Italien bleiben. Italienischer Chardonnay zeigt sich in brillierendem Strohgelb im Glas. Er duftet herrlich intensiv nach tropischen Früchten, wie Banane und Ananas, sowie nach Mandelpaste. Am Gaumen bereitet er mit betörenden Vanillenoten, viel Wärme, Schmelz und Samtigkeit pure Freude und mündet in einem langen, würzigen Nachhall.
Spaniens Gazpacho
Wie Sie vielleicht bereits gemerkt haben, bewegen wir uns im kulinarischen Raum der bedeutendsten europäischen Weinländer. Welches Land fehlt da neben Deutschland, Frankreich und Italien noch? Richtig - Spanien mit seiner berühmten Gazpacho. Neben der wichtigsten Zutat für dieses andalusische Gericht, den Tomaten, benötigt man Zwiebeln, Paprika, Gurken, Knoblauch, Wasser und Essig. Das alles wird gemischt sowie mit Pfeffer, Salz und Kümmel gewürzt. Traditionell spanisch wird die Suppe, mit Basilikum und gerösteten Brotwürfeln verfeinert, genossen.
Durch die Tomaten ist die Suppe säuerlich-fruchtig, durch Zwiebel und Paprika süß-lich-scharf und durch das Brot angenehm knusprig. Die Tücke wird schnell deutlich: Ein Wein könnte die Gemüsearomen überdecken oder aber mit der pikanten Säure unangenehm interagieren. Probieren Sie daher einen Rosé aus Rioja. Sein helles erd-beerfarbenes Kleid lässt das Glas funkeln. Die Nase vernimmt wunderbar frische Aromen von tropischen Früchten, wie roter Pfirsich, Papaya und roten Früchten, wie Erdbeere und Kirsche. Rund und geschmeidig am Gaumen, setzt sich diese Frische und Frucht köstlich fort, bevor es in einem angenehmen und belebenden Abgang en-det. Unbeschwerter Genuss für jede Gelegenheit, und vor allem für Cazpacho.
Auch ein Weißwein aus dem spanischen Weinbaugebiet Rueda ist eine gute Wahl. Ein Wein aus der Rebsorte Verdejo. Im Glas zeigt sich dieser Wein in einem herrli-chen Hellgelb, mit funkelnden und goldenen Reflexen. Die Nase wir von Aromen um-garnt, die an Ananas, Mango, Papaya, Pfirsich, Mirabelle und Nüsse erinnern. Diese Aromenvielfalt setzt sich am Gaumen fort und der Genießer darf sich auf Aromen von Mango, Zitrus, Birne, Pfirsich und Bittermandel freuen. Der Abgang ist herrlich aromenreich und wird von dezenten Holznoten mit feinem Schmelz getragen. Die feine Säure ist wunderbar eingebunden und wirkt belebend. Vor allem, wenn sie viel grünes Gemüse verarbeiten, sind Sie hier an der richtigen Adresse.