Was ist eigentlich Blanc de Noir?

Was ist eigentlich Blanc de Noir?

Blanc de Noir oder Blanc de Noirs

Die Bezeichnung bedeutet wörtlich "Weißer aus Schwarzem/Schwarzen". Das Schwarz bezieht sich auf die dunkle, tatsächlich manchmal fast schwarze Schale roter Rebsorten wie Pinot Noir oder Pinot Meunier. Wie unschwer zu erraten ist, stammt der Weinbegriff Blanc de Noir aus Frankreich.

Mittlerweile hat Blanc de Noir aber auch in Deutschland Eingang in die Liste der offiziellen Bezeichnungen für Wein gefunden. Laut der 10. Weinverordnung von 2021 muss Blanc de Noir über eine geschützte Herkunftsbezeichnung verfügen und als Weißwein aus roten Trauben gekeltert sein. Die Methode des Kelterns ist es, die beim Blanc de Noir den roten Farbton verhindert.

Warum ist der Blanc de Noir weiß?

Der Saft von Weinbeeren ist hell, egal ob es sich um eine rote oder eine weiße Rebsorte handelt. Die Farbstoffe ebenso wie die Tannine, die Rotweinen ihren Geschmack und die Färbung verleihen, stecken in der Schale. Soll aus roten Sorten ein Rotwein entstehen, wenden Winzer die Maischegärung an. Dabei werden die Schalen bewusst stark beschädigt, sodass die Farbstoffe austreten können. Darüber hinaus erfolgt bei der Gärung keine Trennung von Schalen und Saft. Diese Mischung wird als Maische bezeichnet.

Unbeschädigte Weinbeeren

Beim Blanc de Noir werden hingegen möglichst unbeschädigte Weinbeeren verwendet und der Saft wird sanft ausgepresst. In der Regel entsteht der Wein nur aus dem Saft der ersten Pressung. Die Trennung von den Schalen erfolgt vor der Gärung. Das Gegenstück zum Blanc de Noir ist übrigens der weiße Blanc de Blanc, der nur aus weißen Trauben gewonnen wird, beim französischen Champagner zum Beispiel aus Chardonnay. So etwas wie einen Noir de Blanc oder "Schwarzen aus Weißen" gibt es nicht, da aus weißen Rebsorten nun einmal kein roter Wein entstehen kann.

Unterschied zwischen Blanc de Noir und Roséwein

Roséwein wird wie Blanc de Noir aus roten Trauben gewonnen. Allerdings erfolgt die Trennung von Saft und Schalen etwas später. Der Winzer spricht hier von einer etwas längeren Maischestandzeit. In dieser etwas längeren Maischestandzeit können mehr Farbstoffe austreten, die dem Roséwein dann seinen typischen rosafarbenen Ton verleihen. Allerdings sind die Übergänge fließend und es kommt auch vor, dass ein Blanc de Noir eine schwache Rosafärbung zeigt.

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